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Schritt für Schritt zum Hörimplantat

Je nach Art und Ausprägung der Hörstörung kommen verschiedene Hörimplantate zum Einsatz:

  • Cochlea Implantate, 
  • Mittelohrimplantate oder
  • Knochenleitungshörsysteme.

Hier finden Sie einen kleinen Ablaufplan zu Ihrem passenden Hörimplantat am Beispiel von Cochlea Implantaten.

Sie befinden sich hier:

So kommen Sie zu Ihrem neuen Hörimplantat

1. Termin: Erstvorstellung in der CI-Sprechstunde

  • ausführliche Erhebung der Krankengeschichte
  • HNO-ärztliche Untersuchung
  • Untersuchung des Hörvermögens
  • umfassende Beratung

2. Termin: Für Erwachsene (stationär oder ambulant)

  • Radiologische Diagnostik (CT, MRT) zur Darstellung von Hörschnecke, Mittelohrräumen, Mastoid (lufthaltiger Knochen hinter dem Ohr), innerem Gehörgang, Hörnerv, Gesichtsnerv sowie Gehirn
  • nichtinvasiver Hörnervfunktionstest
  • objektiver Hörtest
  • ggf. Gleichgewichtstest

2. Termin: Für Kinder (stationär)

  • Eintägiger stationärer Aufenthalt. In einer Narkose werden folgende Untersuchungen und therapeutische Maßnahmen durchgeführt
  • radiologische Diagnostik (CT, MRT)
  • Ableitung akustisch evozierter Potentiale (BERA) zur objektiven Absicherung, dass auch tatsächlich ein Hörverlust vorliegt, der eine CI-Versorgung erfordert
  • nichtinvasiver objektiver Hörnervfunktionstest (E-BERA) zum Nachweis der elektrischen Stimulierbarkeit der Hörnerven
  • Bei Mittelohrbelüftungsstörung, wiederkehrenden Mittelohrergüssen oder –entzündungen: Adenotomie, Parazentese
  • Vor der Narkose, also im Wachzustand durchgeführte Untersuchungen: Impedanzaudiometrie und ggf. OAE-Untersuchung (Registrierung otoakustischer Emissionen)

3. Termin: Befundbesprechung, ggf. OP-Planung (ambulant)

Ausführliche Besprechung aller erhobenen Befunde.
Im intensiven Gespräch mit dem Patienten und seinen Angehörigen werden die Chancen und Grenzen einer CI-Versorgung diskutiert, die Geräte vorgestellt und ausgesucht sowie alle interessierende Fragen mit dem Patienten besprochen.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, ist der Patient motiviert und ist eine postoperative Habilitations- bzw. Rehabilitationstherapie gewährleistet, so wird eine gemeinsame Entscheidung zur CI-Implantation getroffen und ein Termin für den geplanten Eingriff vereinbart.

Bei Kindern erfolgt die Indikationsstellung und Planung der Operation in engem Kontakt mit der überweisenden Einrichtung, in die das Kind nach der Implantation zur Habilitation zurückkehrt (bzw. Kontaktaufnahme falls zuvor keine Betreuung seitens einer Rehabilitationseinrichtung bestand).

4. Termin: CI-Operation (stationär)

Stationärer Klinikaufenthalt zur Implantation. Die Unterbringung und Betreuung der Erwachsenen und bei Wunsch auch der Kinder erfolgt auf der HNO-Station (5c) im Virchow-Klinikum. Die vorstationäre Aufnahme erfolgt am Tag vor der Implantation (An diesem Tag können Sie wieder nach Hause gehen und dann am OP-Tag direkt zur Operation kommen), die Klinikentlassung erfolgt in der Regel am 2. oder 3. Tag postoperativ.

Die Operation

Die eigentliche Implantation wird unter Vollnarkose durchgeführt. Dabei wird das Implantat über einen Hautschnitt so eingesetzt, dass es unter der Haut hinter dem Ohr, in einer Vertiefung im Schädelknochen platziert und fixiert wird, während der Elektrodenteil mit allergrößter Vorsicht in die Hörschnecke eingeführt wird.

Die Operation erfolgt sehr schonend und ist mit den heutigen Operationsmethoden sehr risikoarm.
Bereits während der Operation werden die Funktionsfähigkeit des Implantates und die Wirkung der Stimulation auf den Hörnerven getestet.
Die Operation dauert ca. 60 - 90 Minuten zuzüglich der Zeit für die Narkoseein- und -ausleitung.

Der Krankenhausaufenthalt für diesen Eingriff beträgt ca. 2 bis 3 Tage. Anschließend erfolgen regelmäßige ambulante Kontrollen des Wundheilungsverlaufes.

Was passiert nach der Operation?

Nach der Implantation können die Patienten noch nicht gleich hören, zunächst muss der Audioprozessor auf die individuelle Wahrnehmung angepasst werden. Dafür sind beginnend etwa 4 Wochen nach der Operation, mehrere Sitzungen erforderlich, die am Anfang ca. ein- bis zweimal pro Woche, später dann in wachsenden Zeitintervallen durchgeführt werden.

Bei erwachsenen Patienten erfolgt ab der zweiten Geräteeinstellung jeweils im Anschluss an die Anpasssitzung ein entsprechendes Hörtraining mit dem Ziel, das Hören mit dem Implantat möglichst schnell zu erlernen und zu optimieren. In der Regel genehmigen die Krankenkassen 20 solcher Rehabilitationstermine.

Für Kinder erfolgt die Anpassung des Audioprozessors, die Anbahnung der Hörreaktionen, die Unterstützung des Spracherwerbs etc. durch erfahrene Pädagogen, Logopäden und Sozialtherapeuten, die den betroffenen Familien umfangreiche Unterstützung zukommen lassen.

Die intensive Habilitationsphase dauert bei unseren kleinen Patienten zwei bis drei Jahre. Später sind Kontrollen und Korrekturen der Audioprozessoreinstellung etwa in jährlichem Abstand lebenslang erforderlich.